Archiv des Autors: Waldkindergarten
Mitgliederversammlung vom 16.02.2021
Am 16.02.2020 fand aufgrund der Corona – Pandemie die jährliche Mitgliederversammlung für das Kindergartenjahr 2019 – 2020 erstmals seit Bestehend des Waldkindergartens online in einer Microsoft Teams – Sitzung statt.
Nach der Begrüßung durch unsere 1. Vorsitzende Dr. Susanne Neuner, stand die Wahl des Schriftführers auf der Tagesordnung. Stefanie Wolff wurde einstimmig von den 25 online anwesenden Mitgliedern gewählt. Die ordnungsgemäße Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Genehmigung der Tagesordnung wurde festgestellt. Die Vorsitzende berichtet über das abgelaufene Geschäftsjahr. Im Anschluss folgte der Bericht der Schatzmeisterin Heidemarie Bahner. Das Kindergartenjahr schloss mit einem erwirtschafteten Plus im 5-stelligen Bereich ab. Nach dem Bericht der Kassenprüfer Benedikt Porzelt und Christoph Chodura wurde der Vorstand durch die Versammlung entlastet.
Im Anschluss folgten die Wahlen:
– 1. Vorsitzende: Stefanie Wolff (Neuwahl, bisher 2.VS)
– 2. Vorsitzende: Agnes Loschert (Neuwahl)
– Schatzmeisterin: Heidemarie Bahner (turnusmäßige Wiederwahl)
– Beisitzerin: Nadine Longo-Wiesner (Neuwahl)
– Kassenprüferinnen: Angelika Winkler und Alena Lettrari (turnusmäßige Neuwahl)
Alle gewählten Mitglieder nahmen das Amt an.
Im weiteren Verlauf gab die neue 1. Vorsitzende Stefanie Wolff einen Ausblick auf die Handlungsschwerpunkte des Vorstands für das neue Kindergartenjahr 2020-2021. Die Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2020-2021 wurde im Anschluss von Ute Mallmann vorgestellt und den Mitgliedern verabschiedet. Als nächsten Punkt berichtete die leitende Erzieherin, Nina Kramer, über das abgelaufene Kindergartenjahr.
Zum Abschluss wurde Dr. Susanne Neuner mit dankbaren Worten durch ihre Nachfolgerin Stefanie Wolff verabschiedet. Die richtige Verabschiedung und Präsentübergabe erfolgt aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen zu einem späteren Zeitpunkt mit der Elternschaft, um die herausragenden Leistungen und das außergewöhnliche Engagement während ihrer 5-jährigen Amtszeit in einem passenden Rahmen entsprechend würdigen zu können.
Winterwonderland -9°
Wir sind dankbar, dies alles erleben zu dürfen und wunderbare Erinnerungen zu schaffen. Herzliche Grüße!
Winterland
Hallo ihr Daheim!
Heute haben wir bei kalter Schneeluft und herrlichem Sonnenschein Kugel um Kugel für Schneemänner und -frauen gerollt.
Als wir Wasser zum Matschen gebraucht haben, haben wir uns überlegt, wo wir das jetzt herbekommen können. Also haben wir ein kleines Experiment gemacht und den Schnee in Töpfen gesammelt, um diesen auf unserem warmen Küchenherd zu schmelzen. Als es gekocht hat, ist es verdampft.
So haben wir spielerisch die Aggregatzustände kennengelernt – fest – flüssig – gasförmig. Vorschule in den täglichen Ablauf eingebaut.
Wir schicken viele Grüße aus unserem verschneiten Paradies! :-)
Weihnachtsgruß 2020
Goodbye und auf Wiedersehen!
Weihnachtsbaum schmücken
Rambour-Woche
Auch unser Waldkiga hat sich während der RambourWoche mit selbst gestalteten Apfelbildern, die nun einige Schaufenster Läden in Lohr schmücken, beteiligt. :-)
Eicheln – Sammelaktion
Am 24.10.2020 haben die Eltern von und mit unseren Waldkindern an der diesjährigen Eicheln-Sammelaktion der städtischen Forstverwaltung Lohr a.Main teilgenommen. Die eingenommene Vergütung für die gesammelten rund 100kg Eicheln, werden wir für eine besondere Aktion (z.B. Besuch des Falkners) für unsere Waldkinder verwenden. :-)
Vielen Dank allen Beteiligen für eure Teilnahme zugunsten unseres Waldkigas! <3
Kinder wachsen draußen am besten
Diesen Satz habe ich vor 12 Jahren in einer Werbeanzeige für robuste Kinderkleidung gelesen. Meine dreijährige Tochter sollte bald in den Kindergarten kommen und ich war auf der Suche nach geeigneter Kleidung. Zum Schrecken meines Umfeldes hatte ich sie im örtlichen Waldkindergarten angemeldet. Es hagelte geradezu skeptische Kommentare:
Was spielen die Kinder denn ohne Spielzeug?
Da wird dein Kind aber oft krank sein!
Dort lernen die Kinder doch gar nichts für die Schule!
Die Kinder haben doch gar kein Klo!
Wohin gehen die Kinder wenn es regnet oder schneit?
Der ganze Dreck kommt mit nach Hause!
Zum Glück ließ ich mich nicht verunsichern und meine Tochter startete sowieso vorurteilsfrei ihre Waldkindergartenzeit. Sie spielte mit einem unbegrenzten Vorrat an Material, denn nichts war vorgegeben und die Fantasie regierte den Tag.
Bäume waren sowohl Kulisse, wie auch Versteck oder Klettermöglichkeit. Steine wurden gestapelt, Zapfen gesammelt, Erde diente als Baumaterial und Holz wurde vielfältig bearbeitet.
Die einzige Schwierigkeit mit dieser Art von Spielzeug hatten wir Eltern und zwar wenn wir in der Rinde, die wir im Rucksack fanden keinen Fotoapparat erkannten und folgerichtig von unserem Kind belehrt wurden.
Es gab also vielfältigere Spielmöglichkeiten, als es in klassischen Bau-, Puppen-, Kuschel- oder Leseecken zu finden gibt.
Meine Tochter war zum Erstaunen meines skeptischen Umfeldes äußerst selten krank und der Kinderarzt kannte uns nur von den Routine-Untersuchungen. Bei jedem Wetter draußen zu sein stärkt die Widerstandskraft, der Körper tankt Vitamin D und zudem verbreiten sich Krankheiten an der frischen Luft nicht so leicht wie in geschlossenen Räumen, das weiß seit Corona jeder.
Für die Schule war meine Tochter sehr wohl gut vorbereitet. Die Natur ist ein guter Ort, um zu lernen. Rechnen übte sie unter anderem, wenn sie Nüsse abzählte. Die Grundlagen für das Schreiben eignete sie sich z.B. mit Stöcken an mit denen sie in den Sand zeichnete. Heimat und Sachkundeunterricht begegnete ihr täglich, wenn sie Tiere oder Pflanzen im Jahreskreis beobachtete. Fitter als jeden Tag mit Rucksack durch den Wald zu marschieren, dort zu klettern und Abhänge hinunterzukullern, hätte meine Tochter kein Sportunterricht in einem Kindergartenraum gemacht.
Das mit dem Klo verhielt sich so: Meine Tochter weigerte sich lange Zeit auf Gemeinschaftstoiletten wie sie in Schwimmbädern oder aber in Kindergärten vorhanden sind zu gehen. Die Pinkelstelle im Wald nutze sie jedoch ganz selbstverständlich. Ich konnte sie nur zu gut verstehen.
Das Wetter kann sein wie es will, es gibt immer geeignete Kleidung. Zudem bietet Regen oder Schnee viele Spielmöglichkeiten, wie etwa Mini-Flüsse in den Matsch ziehen oder Schneeburgen bauen. War jemand durchgeweicht, gab es einen Bauwagen in dem Ersatzkleidung bereitlag. Dort konnten sich frierende Kinder auch mal aufwärmen und dort wurde auch bei sehr kalten Temperaturen gegessen. Gegen Regen auf dem Pausenbrot wurde dagegen oft nur eine Plane über den Platz gespannt.
Dem Thema Dreck entgegne ich das Zitat von Maria Montessori: „Wenn Sie Ihr Kind heute sauber aus der Kita abholen, dann hat es nicht gespielt und nichts gelernt.“ Dem entsprechend konnte ich jeden Tag einen Lernfortschritt bei meinem Kind beobachten. Im Laufe der drei Kindergartenjahre begegnete mir jede Art von Erde oder Pflanzenteilen auf meiner Tochter. Es lohnte sich also, sich schnell eine Technik anzueignen, das Kind noch bevor es in das Haus kam, umzuziehen. Die Eltern, die ihr Kind mit dem Auto abholten, verfügten über Wechselkleidung und Schmutzwanne im Kofferraum. Ich kam meist mit dem Rad und zog meine Tochter im heimischen Keller um. Die Kleidung wurde oft nur ausgeschüttelt oder abgebürstet, statt gewaschen und damit fiel die Schmutzwäsche nicht ins Gewicht.
Ob nun alle Kinder draußen am besten wachsen, kann ich nicht beurteilen. Meine Tochter jedenfalls entfaltete sich sowohl körperlich, als auch seelisch und verstandesmäßig wunderbar. Die Kindergärtnerinnen des Waldkindergartens schenkten ihr die Freiheit sich nach ihren Fähigkeiten zu entwickeln und unterstützen sie mit dem aus der Montessori-Pädagogik stammenden Grundsatz: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Die Natur stärkte sie mit Sonnenlicht, Kontakt zur Erde, Wind und Regen. Die anderen Kinder schulten ihren Sinn für Gemeinschaft. Durch das tägliche hautnahe Erleben des Jahreskreises ordnete sie sich ganz selbstverständlich in den Lauf der Welt ein.
Der Waldkindergarten passte sich mit den Jahren an veränderte Elternwünsche und dem Zeitgeist an. Mein jüngster Sohn kam vor drei Jahren in den Waldkindergarten. Alles, was ich Positives aus der Kindergartenzeit meiner Tochter kannte hatte sich nochmals verbessert. Vor allem hatten wir das besondere Glück, wundervolle Menschen als Kindergärtnerinnen zu erleben. So profitierte sowohl mein Sohn, wie auch ich, sehr von der kompetenten, zugewandten, klaren Art des Teams, das sich gut versteht und aufeinander eingespielt ist.
Möglicherweise wachsen also nicht nur Kinder draußen am besten, sondern auch Kindergärtnerinnen.
Vielen Dank für eine wundervolle Zeit bei und mit Euch!
Eva Albert